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Anschlussleitungen für das LNG-Terminal in Brunsbüttel

Anschlussleitungen für das LNG-Terminal in Brunsbüttel

In diesem Jahr ist VORWERK von der Gasunie Deutschland mit dem Bau der beiden Anschlussleitungen für das neue LNG-Terminal in Brunsbüttel beauftragt worden. Bereits bis zum Jahresende soll am Standort Brunsbüttel das erste schwimmende LNG-Terminal in Betrieb genommen werden. Um eine zügige Einspeisung des importierten Flüssiggases in das Gasnetz zu ermöglichen, wird zunächst ein neuer, etwa 3 km langer Leitungsabschnitt (ETL 185 in der Nennweite DN600) vom Hafengebiet Brunsbüttel zur vorhandenen Gasleitung von Schleswig-Holstein Netz realisiert, welche damit das Terminal an das europäische Fernleitungsnetz anschließt.

Die Fertigstellung der ETL 185 ist für Mitte Dezember geplant. Danach sollen dann bis zu vier Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr in das Erdgasverbundsystem übernommen werden können. Dies entspricht etwa 40 Prozent der technischen Kapazität der geplanten schwimmenden Terminals. Mit dem transportierten Gas können 2,7 Mio. Durchschnittshaushalte unter optimalen Bedingungen versorgt werden.

Ab Anfang 2023 plant der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie eine zusätzliche, etwa 55 km lange Transportleitung (ETL 180) von Brunsbüttel nach Hetlingen in der Nennweite DN800, über die perspektivisch dann auch deutlich größere Mengen von regasifiziertem Flüssiggas in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden können.

Die beiden Leitungsabschnitte ETL 180 und ETL 185 werden von einer gleichberechtigten Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der FRIEDRICH VORWERK Group (FRIEDRICH VORWERK und Bohlen & Doyen Bau) sowie der österreichischen HABAU Group (PPS Pipeline Systems und HABAU) umgesetzt.

Die 55km lange, H2-ready Pipeline ETL 180 soll bis zum Ende des Jahres 2023 fertig gestellt werden. Der Auftrag beinhaltet auch den Bau einer Mess- und Regelanlage in Brunsbüttel, welche den Übergabepunkt vom Terminal zur Leitung bildet, den Bau dreier Schieberplätze sowie der Überspeisestation in Haseldorf, welche die Schnittstelle zu den beiden Bestandsleitungen stellt.

Der Trassenverlauf stellt einige Herausforderungen bereit, so wird zum Beispiel auf einer Länge von 8 km das Krempermoor mit Grundwasserständen nahe OK Gelände gequert. Die Errichtung erfolgt hier in Spoolbauweise über durchgehende Baustraßen und im gespundeten Rohrgraben.

Es sind insgesamt 11 HDDs für die Errichtung der ETL 180 geplant, welche durch eine Arbeitsgemeinschaft ausgeführt werden, an der unser Tochterunternehmen Bohlen & Doyen Bau beteiligt ist. BoDo wird einen Teil der HDDs direkt ausführen.

Für den Betrieb der ETL 185 werden die Schieberstationen S1 und S3 mit einer Fernüberwachung und Fernbedienung über das PDÜ-Netz (Prozessdatenfernübertragungs-Netz) ausgerüstet. Dieses erfolgt über standardisierte Schaltschränke, die unter anderem im Liefer- und Leistungsumfang der VORWERK Pipeline- und Anlagenservice GmbH Bereich MESA, kurz MESA, enthalten sind. Zusätzlich wird auf der Station S3 eine Mengenmessung, Gasanalyse und Gasregelschiene aufgebaut. Hierfür wird von MESA ein weiterer Schrank mit integrierter Stationsautomatisierung vorbereitet.

Die Schaltschränke werden am MESA-Standort Barsbüttel konstruiert, gefertigt und einem Werkstest unterzogen. Nach der Auslieferung der Schränke werden diese durch weitere ARGE-Partner verkabelt, um anschließend nach der mechanischen Fertigstellung die Anlage gemeinsam in Betrieb zu nehmen.

Unser Tochterunternehmen KORUPP wird einige Arbeiten im Bereich KKS (Kathodischer Korrossionsschutz) ausführen, welche unter anderem das Errichten und Anschließen von diversen Schutzstromgeräten, Messstellen und Fernüberwachungsanlagen in Kleinverteilern, Messpfosten oder auch Outdoorschränken beinhaltet. Des Weiteren ist das Errichten vom Berührungsschutz in der Bauphase eine wichtige Aufgabe. Zudem werden noch ca. 60 Messstellen auf der Rohrleitung bzw. an den Spundwänden angebracht. Außerdem werden Anoden- / Erderfelder errichtet. Zum Abschluss wird dann in Zusammenarbeit mit dem Betreiber eine Inbetriebnahme und Übergabe der KKS-Komponenten erfolgen.

Die beiden Projekte in Brunsbüttel und Wilhelmshaven zeigen wieder einmal deutlich, wie gut die Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Gesellschaften und Standorte der FRIEDRICH VORWERK Unternehmensgruppe funktioniert.

(Dezember 2022)

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