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Norddeutsches Reallabor Bützberg PtG

Norddeutsches Reallabor Bützberg PtG

Der Markt für Wasserstoffanwendungen nimmt rasant an Fahrt auf. Getrieben durch immer ambitioniertere Klimaziele und die Notwendigkeit drängt derzeit eine Vielzahl an Projekten in die Umsetzung. Diese befördern den europäischen Wasserstoff und verleihen der europäischen Wasserstoffwirtschaft dadurch einen erheblichen Auftrieb.

Das Norddeutsche Reallabor Bützberg PtG, welches wir aktuell für unseren Kunden Stadtreinigung Hamburg (SRH) umsetzen ist ein herausragender Beleg für die hohe Innovationskraft. SRH betreibt am Standort Bützberg nahe Hamburg ein Biogas- und Kompostwerk für Bioabfall aus privaten Haushalten sowie Garten- und Parkabfall. Als Teil des Werks ist zudem eine Biogasaufbereitungsanlage mit anschließender Einspeisung des erzeugten Biomethans in das öffentliche Gasnetz installiert. Ziel des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Pilotprojekts besteht darin, die Synergieeffekte zwischen elektrolytischer Wasserstofferzeugung und anaerober Bioabfallbehandlung durch in-situ Methanisierung des Gär-CO2 zu demonstrieren. Bei diesem Verfahren wird Wasserstoff in einer bestimmten Phase der Fermentation verwendet, um durch biologische Methanisierung des CO2 den Methangehalt des Biogases und damit den Gesamtwirkungsgrad der Anlage zu erhöhen.

Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Umgang mit Wasserstoff und biogenen Gasen konnten wir die Stadtreinigung Hamburg überzeugen und uns den Zuschlag für die Realisierung des geplanten Elektrolysesystems sichern. Dabei konnte unsere Unternehmensgruppe insbesondere mit ihrem breiten Leistungsportfolio punkten – denn von der Lieferung des betriebsbereiten PEM-Elektrolyseurs inklusive sämtlicher Nebenanlagen (Trinkwasseraufbereitung, Gasreinigung und -trocknung usw.), über die Errichtung des angeschlossenen Wasserstoffspeichers bis hin zur zugehörigen EMSR- und Leittechnik und den wasserstoffseitigen Anbindungsleitungen bietet FRIEDRICH VORWERK alle Leistungen aus einer Hand. Nach der schlüsselfertigen Übergabe der Anlage und dem erfolgreichen Probebetrieb beginnt zudem ein Service- und Wartungsvertrag für die Dauer des Forschungsvorhabens.

Geplant ist die Inbetriebnahme der Anlage für das vierte Quartal 2024. Die Engineering- und Planungsdienstleistungen laufen daher bereits auf Hochtouren, der erste Spatenstich auf dem Gelände wird im Sommer 2024 erwartet. Sollte die Pilotierung des neuartigen Verfahrens erfolgreich verlaufen, wäre dies ein wichtiger Meilenstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und eine weitere Referenz für die hohe Innovationskraft von FRIEDRICH VORWERK.

Das Vorhaben ist Teil des Norddeutschen Reallabors (NRL). Das NRL ist ein innovatives Verbundprojekt, das neue Wege zur Klimaneutralität aufzeigt. Dazu werden Produktions- und Lebensbereiche mit besonders hohem Energieverbrauch schrittweise defossilisiert – insbesondere in der Industrie, aber auch in der Wärmeversorgung und dem Mobilitätssektor. Hinter dem im April 2021 gestarteten Projekt steht eine wachsende Energiewende-Allianz mit mehr als 50 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politk. Das Großprojekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren (04/2021-03/2026). Das Investitionsvolumen der beteiligten Partner beträgt über 405 Mio. Euro. Das NRL ist Teil der Förderinitiative „Reallabore der Energiewende“ und wird mit rund 55 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Weitere Fördermittel werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bereitgestellt. Das NRL versteht sich als ausbaufähige Plattform, auch für weitere Projekte.
www.norddeutsches-reallabor.de

(September 2023)

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