Neuigkeiten und Projekte

Ein spannender Tag auf unserer Baustelle EWA-Los 2: Gemeinsam mit der HafenCity Universität Hamburg haben wir eine Machbarkeitsstudie zur optischen Inspektion von Rohrleitungen in die Praxis überführt. Im Rahmen des Forschungsprojekts 3D-OLE (Dreidimensionale Optische Leitungserfassung) wird eine ganz neue Methode zur Zustandsbewertung von Leitungen getestet.

Gefördert durch die Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung, verfolgt dieses innovative Projekt das Ziel, mithilfe von optischen Sensoren, 3D-Kameras und einem inertialen Navigationssystem (IMU) eine hochauflösende und kosteneffiziente Alternative zu bisherigen Inspektionsmethoden wie Ultraschall oder Magnetverfahren zu entwickeln. Das Team der HCU Hamburg und der EUROPEAN PIPELINE SERVICES wurde vor Ort tatkräftig von den Kollegen der EWA-Baustelle unterstützt.

Im Fokus steht dabei ein sogenannter Geometriemolch, der von der EUROPEAN PIPELINE SERVICES GmbH gestellt wurde. Dieser fährt durch die Leitung und nimmt dabei die Innenwand mit RGB-D-Kameras und Profil-Scannern auf. So entsteht eine dreidimensionale Punktwolke, mit der unter anderem Korrosion, Verformungen und Schweißnähte sichtbar und bewertbar werden, ganz ohne physische Beeinflussung des Rohrs. Das Besondere: Die Auswertung der erfassten Bild- und Sensordaten erfolgt KI-basiert. Durch künstliche Intelligenz lassen sich Schäden und Abweichungen automatisiert erkennen, klassifizieren und dokumentieren.

Bei erfolgreicher Durchführung der heutigen Studie ist geplant, bis Oktober das Sensorsystem vollständig in den Geometriemolch zu integrieren. Ziel ist es, damit eine 25 Kilometer lange DN 1200-Leitung unter realen Bedingungen zu befahren und neue, datengestützte Erkenntnisse zur Zustandserfassung von Rohrleitungen zu gewinnen.

Ein optisches Inspektionssystem dieser Art wurde bislang noch nicht in der Praxis eingesetzt, entsprechend groß ist die Chance, hier echte Pionierarbeit zu leisten. Wir danken allen Beteiligten für die Zusammenarbeit.

(August 2025)